Der Abendwahnsinn – warum schreit mein Baby gerade abends?

2024-02-08 13:22:00 / Kommentare 0
Der Abendwahnsinn – warum schreit mein Baby gerade abends? - Der Abendwahnsinn – warum schreit mein Baby gerade abends?

Das abendliche Schreien von Säuglingen ist für viele Eltern eine Herausforderung, die an den Nerven zehrt und zermürbend ist. Häufig tritt dieses Phänomen im Alter von etwa zwei Wochen bis drei Monaten auf.

Meist wird dieses Phänomen auf Bauchschmerzen oder Unwohlsein zurückgeführt, doch oft steckt mehr dahinter. In diesem Blogartikel richten wir den Fokus darauf, dass das nächtliche Weinen der Kleinsten oft mit der Verarbeitung des Tages und der Regulierung ihrer Sinne zusammenhängt. Wir werfen einen genaueren Blick auf diese Aspekte und haben bewährte Tipps für den Umgang mit dieser besonderen Herausforderung.

1. Sensorische Überreizung:

Herausforderung:

Babys erleben den Tag anders als Erwachsene. Sie sind äußerst empfindlich gegenüber sensorischen Reizen. Über den Tag sammeln sie eine Vielzahl von Eindrücken, sei es durch visuelle Stimulation, laute Geräusche oder Berührungen. Diese Reize können sich im Laufe des Tages ansammeln und am Abend zu einer Überreizung führen.

Tipps:

  • Sanfte Beleuchtung: Reduziere am Abend die Helligkeit in den Räumen, in denen sich das Baby aufhält. Eine gedämpfte, warme Beleuchtung signalisiert dem Baby, dass es Zeit ist, sich zu entspannen.
  • Geräuschpegel reduzieren: Minimiere laute Geräusche. Dies kann bedeuten, den Fernseher leiser zu stellen oder Hintergrundgeräusche zu minimieren. Eine ruhige Umgebung unterstützt das Baby dabei, sensorische Reize zu verarbeiten.
  • Beruhigende Geräusche: Das Abspielen beruhigender Geräusche, wie beispielsweise leise Musik, Meeresrauschen oder weißes Rauschen, kann dabei helfen, das Baby zu entspannen und ihm beim Einschlafen zu helfen.
  • Beruhigende Berührungen: Sanfte Berührungen können beruhigend wirken. Eine leichte Massage oder behutsames Streicheln können dem Baby helfen, sich zu entspannen und sensorische Eindrücke zu verarbeiten.

2. Emotionale Verarbeitung:

Herausforderung:

Säuglinge erleben Emotionen, auch wenn sie diese noch nicht in Worte fassen können. Ein Tag voller neuer Erfahrungen, Begegnungen und Wachstumsschüben kann für das Baby emotional intensiv sein. Das abendliche Schreien kann eine Form des Ausdrucks sein, um diese Emotionen zu verarbeiten.

Tipps:

  • Kuschelzeit: Nehme dir bewusst Zeit für Kuschelphasen am Abend. Halte das Baby eng an dir, spreche leise und beruhigend, um emotionale Sicherheit zu vermitteln.
  • Achtsame Kommunikation: Spreche sanft mit deinem Baby, um ihm das Gefühl zu geben, verstanden zu werden. Auch wenn es die Worte nicht versteht, kann die Tonlage und der Rhythmus der Sprache beruhigend wirken.
  • Rituale einführen: Durch das Einführen von kleinen Ritualen wie einem Gute-Nacht-Lied oder einer kurzen Geschichte können dem Baby Struktur bieten und es emotional unterstützen.

3. Entwicklungssprünge:

Herausforderung:

In bestimmten Phasen der Entwicklung machen Säuglinge sprunghafte Fortschritte. Diese Meilensteine können mit verstärktem Schreien einhergehen, da das Baby versucht, neue Fähigkeiten zu verarbeiten und zu verstehen.

Tipps:

  • Geduldige Begleitung: Habe Geduld und verstehe, dass das abendliche Schreien oft mit Entwicklungssprüngen einhergeht. Begleite dein Baby liebevoll in diesen Phasen und biete Unterstützung, wenn es versucht, neue Fähigkeiten zu erlernen.
  • Entwicklungsfördernde Spiele: Spiele mit deinem Baby, um seine motorischen Fähigkeiten zu fördern. Ein Mobile über dem Wickeltisch oder greifbare Spielzeuge können die Entwicklungssprünge unterstützen.
  • Achtsame Beobachtung: Beobachten Sie das Verhalten des Babys aufmerksam. So kannst du erkennen, welche neuen Fähigkeiten es entwickelt und wie du es in diesem Prozess bestmöglich unterstützen kannst.

Durch die bewusste Integration dieser Aspekte in deinen Alltag förderst du nicht nur ein tieferes Verständnis für die Bedürfnisse deines Babys, sondern schaffst auch eine liebevolle und unterstützende Umgebung. Denk daran: Diese intensiven Momente des abendlichen Schreiens sind nur eine vorübergehende Phase. Dein einfühlsames Handeln trägt nicht nur zur Überwindung dieser Herausforderung bei, sondern schafft eine wertvolle Zeit der elterlichen Bindung und des gemeinsamen Wachsens, die von Dauer ist. Die Zeit des nächtlichen Weinens wird vorübergehen, und du wirst auf diese Zeit zurückblicken und erkennen, wie stark du und dein Baby gemeinsam gewachsen sind. Mut und Zuversicht begleiten euch auf diesem Weg – ihr meistert das gemeinsam.


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