Rund um die Schwangerschaft kursieren zahlreiche Mythen und Aberglauben. Einer dieser Mythen besagt, dass Schwangere, die mit häufigem Sodbrennen zu kämpfen haben, ein Baby mit einer vollen Haarpracht zur Welt bringen werden. Dieser Glaube hat sich über Generationen hinweg gehalten, doch was sagt die Wissenschaft dazu? Wir werden uns genauer mit diesem Mythos auseinandersetzen und versuchen, wissenschaftliche Erklärungen für dieses Phänomen zu finden.
Hintergrund:
Sodbrennens während der Schwangerschaft ist weit verbreitet und betrifft viele werdende Mütter. Sodbrennen tritt auf, wenn Magensäure in die Speiseröhre gelangt, was zu einem brennenden Gefühl in der Brust führt. Es wird angenommen, dass Hormone, insbesondere das Schwangerschaftshormon Progesteron, die Muskeln entspannen und den Rückfluss von Magensäure begünstigen.
Mythos:
Der Glaube, dass ein Baby mit viel Haar geboren wird, wenn die Mutter während der Schwangerschaft häufig unter Sodbrennen leidet, basiert auf der Idee, dass der erhöhte Hormonspiegel das Wachstum der Haare beim Fötus stimuliert.
Studien und Forschung:
Eine Studie aus dem Jahr 2006, veröffentlicht im European Journal of Obstetrics & Gynecology and Reproductive Biology, fand keinen signifikanten Zusammenhang zwischen Sodbrennen und der Haarmenge bei Neugeborenen.
Eine andere Studie, veröffentlicht im Journal of Reproductive Medicine im Jahr 2013, bestätigte ebenfalls, dass es keine klare Verbindung zwischen Sodbrennen und der Haarmenge des Neugeborenen gibt.
Die Forscher betonten, dass die Ursachen für das Haarwachstum komplex sind und von vielen Faktoren beeinflusst werden. Vor allem spielen genetische Veranlagungen eine große Rolle.
Realität:
Hormonelle Veränderungen und der wachsende Uterus erhöht den Druck auf den Magen und der Rückfluss der Magensäure wird begünstigt, was das Sodbrennen letztendlich auslöst.
Fazit:
Der Mythos, dass Schwangere mit Sodbrennen ein Baby mit vielen Haaren bekommen, hat zumindest keinen wissenschaftlichen Boden. Es gibt keinen klaren Zusammenhang zwischen diesem Symptom und der Haarmenge des Neugeborenen. Somit kann dies als Ammenmärchen betrachtet werden.
