Tipps zur Linderung von Symphysenschmerzen während der Schwangerschaft

2023-11-05 22:57:00 / Kommentare 0
Tipps zur Linderung von Symphysenschmerzen während der Schwangerschaft - Tipps zur Linderung von Symphysenschmerzen während der Schwangerschaft

Die Schwangerschaft ist eine der aufregendsten und gleichzeitig herausforderndsten Phasen im Leben einer Frau. Während dieser neun Monate erfährt der weibliche Körper eine Vielzahl von Veränderungen, die sowohl Freude als auch Unannehmlichkeiten mit sich bringen können. Eine der häufigsten Beschwerden, mit denen viele Schwangere konfrontiert sind, sind Symphysenschmerzen. In diesem Blogbeitrag werden wir uns näher mit Symphysenschmerzen während der Schwangerschaft beschäftigen und Möglichkeiten zur Linderung und Vorbeugung dieser Beschwerden erörtern.

Was sind Symphysenschmerzen?

Symphysenschmerzen, auch als Schambeinschmerzen oder Symphysenlockerung bezeichnet, sind Schmerzen im Bereich des Schambeins, die während der Schwangerschaft auftreten können. Das Schambein ist ein stabiler Knochen, der das Becken in der Mitte verbindet und normalerweise ist es durch straffe Bänder und Knorpel stabilisiert. Während der Schwangerschaft lockern sich diese Bänder und Knorpel unter dem Einfluss von Hormonen, insbesondere Relaxin, das die Gelenke und Bänder lockert, um Platz für das wachsende Baby zu schaffen. Dies kann zu Instabilität und Schmerzen im Bereich des Schambeins führen.

Ursachen von Symphysenschmerzen:

  1. Hormonelle Veränderungen: Die hormonellen Veränderungen während der Schwangerschaft, insbesondere die Ausschüttung von Relaxin, können die Bänder und Knorpel lockern, was zu Schambeinschmerzen führen kann.
  2. Zunehmendes Gewicht: Mit dem Fortschreiten der Schwangerschaft nimmt das Gewicht des Babys zu, was zusätzlichen Druck auf das Schambein ausüben kann.
  3. Veränderungen in der Körperhaltung: Der wachsende Bauch verändert das Gleichgewicht und die Körperhaltung einer Frau, was zu einer ungleichmäßigen Belastung des Beckens führen kann.
  4. Mehrere Schwangerschaften: Frauen, die bereits mehrere Schwangerschaften erlebt haben, haben möglicherweise eine höhere Anfälligkeit für Symphysenschmerzen.

Symptome von Symphysenschmerzen:

Die Symptome von Symphysenschmerzen können von Frau zu Frau variieren, aber die häufigsten Anzeichen sind:

  • Schmerzen und Druck im Schambereich
  • Schmerzen beim Gehen, Treppensteigen oder Wechseln der Position, häufig begleitet von einem "watschelnden" Gang
  • Stechende oder brennende Schmerzen
  • Schmerzen beim Drehen im Bett oder beim Aufstehen aus dem Sitzen
  • Schmerzen beim Spreizen der Beine

Was kann man gegen Symphysenschmerzen unternehmen?

  1. Physiotherapie: Ein Physiotherapeut kann Übungen und Techniken zur Stärkung der Beckenmuskulatur und zur Verbesserung der Haltung empfehlen. Dies kann helfen, die Schmerzen zu reduzieren und die Stabilität des Beckens zu verbessern.
  2. Alltagsaktivitäten mit geschlossenen Knien: Eine einfache Möglichkeit, Symphysenschmerzen zu lindern, ist, die Knie während alltäglicher Aktivitäten zusammenzuhalten. Zum Beispiel solltest du versuchen, die Knie beim Ein- und Aussteigen aus dem Auto oder beim Aufstehen aus dem Bett nahe beieinander zu halten. Dies verringert den Druck auf das Schambein und kann die Schmerzen reduzieren.
  3. Vermeidung des Schneidersitzes: Der Schneidersitz kann das Schambein übermäßig belasten und Symphysenschmerzen verschlimmern. Daher ist es ratsam, diese Sitzposition während der Schwangerschaft zu vermeiden. Stattdessen solltest du versuchen, mit geradem Rücken zu sitzen und beide Füße flach auf dem Boden zu halten, um den Druck auf das Becken zu reduzieren.
  4. Bauchgurt/Beckengurt: Ein spezieller Schwangerschaftsgürtel kann den Bauch unterstützen und den Druck auf das Schambein verringern und das Becken stabil stützen.
  5. Ruhe und Entlastung: Ruhepausen und das Vermeiden von belastenden Aktivitäten, die die Schmerzen verschlimmern können, sind wichtig. Dies kann das Tragen von schweren Taschen oder das Vermeiden von zu langem Stehen beinhalten.
  6. Taping: Das Tapen des Schambeins und Becken mit speziellen elastischen Bändern kann die Schmerzen bei Symphysenschmerzen reduzieren. Es kann die Symphyse stabilisieren und den Druck verringern.
  7. Wärmeanwendungen: Das Auftragen von Wärme in Form von warmen Kompressen oder einem warmen Bad kann die Schmerzen vorübergehend lindern.
  8. Akupunktur und Massage: Einige Frauen berichten von Erleichterung durch Akupunktur oder spezielle Schwangerschaftsmassagen. Bitte nur von ausgebildeten Fachpersonen ausführen lassen.
  9. Osteopathie: Die Osteopathie ist eine alternative medizinische Praxis, die sich auf die ganzheitliche Behandlung des Körpers konzentriert. Ein osteopathischer Ansatz kann dazu beitragen, Symphysenschmerzen während der Schwangerschaft zu lindern, indem sanfte manuelle Techniken zur Verbesserung der Beckenmobililität und zur Schmerzlinderung angewendet werden.
  10. Medikamente: In einigen Fällen kann in Absprache mit dem Arzt geeignete Schmerzmittel verschreiben werden. Bitte niemals eigenmächtig tun, sondern immer Rücksprache mit einem medizinischen Fachpersonal halten.

Prävention von Symphysenschmerzen:

Es gibt auch Maßnahmen, die ergriffen werden können, um Symphysenschmerzen während der Schwangerschaft zu verhindern:

  1. Richtige Haltung: Achte auf deine Körperhaltung und versuche, deinen Rücken gerade zu halten, um eine übermäßige Belastung des Beckens zu vermeiden.
  2. Beckenbodentraining: Das regelmäßige Training des Beckenbodens kann die Stabilität des Beckens verbessern.
  3. Ergonomie: Vermeide es, schwere Lasten zu tragen, und achte darauf, dass alltägliche Bewegungen ergonomisch gestaltet werden, um unnötige Belastungen zu verhindern.

Symphysenschmerzen können während der Schwangerschaft sehr unangenehm sein, aber mit den richtigen Maßnahmen und gegebenenfalls professioneller Unterstützung, können die Beschwerden effektiv gelindert werden. Denke daran, dass jede Schwangerschaft einzigartig ist und was für eine Frau funktioniert, funktioniert möglicherweise nicht für eine andere. Konsultiere deinen Arzt oder deine Hebamme, um die besten Optionen für deine individuelle Situation zu besprechen.


News