Was geschieht nach der Geburt im Kreißsaal?

2023-11-05 02:18:00 / Kommentare 0
Was geschieht nach der Geburt im Kreißsaal? - Was geschieht nach der Geburt im Kreißsaal?

Nach vielen Monaten der Vorfreude und einer oft intensiven Geburt, hältst du endlich dein kleines Wunder in den Armen. Die Emotionen sind überwältigend und es fühlt sich an, als stünde die Zeit still. Doch während du dein Baby bewunderst, möchtest du sicherlich wissen, wie es nun weitergeht. Wie lange wirst du eigentlich im Kreißsaal verweilen? Welche Schritte folgen direkt nach der Geburt?

Wir geben dir einen ausführlichen Einblick, was in den ersten Stunden mit dir und deinem Neugeborenen im Kreißsaal geschieht. Wir werden alle Schritte im Detail beleuchten, damit du genau weißt, was dich erwartet und wie du die besonderen ersten Momente mit deinem Baby am besten genießen kannst.

Wie lange bleibe ich im Kreißsaal?
Wenn alles gut ist, verbleibst du in der Regel 2-3 Stunden im Kreißsaal, bevor es auf dein Zimmer auf der Wochenbettstation geht.

Was passiert in dieser Zeit?

  1. Bonding:

Das Bonding, also die emotionale Bindung zwischen dir und deinem Baby, ist ein entscheidender Aspekt der ersten Stunden im Kreißsaal. In den Augenblicken nach der Geburt wird dein Neugeborenes auf deine nackte Brust gelegt. Dieser Haut-zu-Haut-Kontakt ist von unschätzbarem Wert. Er fördert nicht nur die Bindung zwischen Eltern und Kind, sondern hat auch praktische Vorteile. Die Nähe deines Babys reguliert seine Körpertemperatur und beruhigt es. Es ist der Anfang einer ganz besonderen Beziehung, die in diesem Augenblick ihren Grundstein legt.

  1. Versorgung von eventuellen Geburtsverletzungen:

Nachdem die Plazenta geboren ist, wirst du auf eventuelle Geburtsverletzungen untersucht. Hebammen sind geschult, diese Verletzungen zu erkennen. Meist werden diese von den Ärzten versorgt und in Lokalanästhesie genäht.

  1. Erstes Anlegen/Stillen des Kindes:

Unmittelbar nach der Geburt erfolgt ein bemerkenswert wichtiger Schritt: Das erste Anlegen und Stillen deines Neugeborenen. Dein Baby wird behutsam auf deine Brust gelegt und die Hebammen sind da, um dich in diesem Prozess zu unterstützen. Sie helfen dir dabei, die richtige Position zu finden und stellen sicher, dass dein Baby korrekt an deiner Brust saugt. Dieser intime Augenblick ist nicht nur von großer emotionaler Bedeutung, sondern auch entscheidend für die Gesundheit deines Kindes. Die Muttermilch, die ales erstes produziert wird, enthält wichtige Antikörper und Nährstoffe, die das Immunsystem deines Babys stärken und ihm einen optimalen Start ins Leben ermöglichen.

  1. U1 des Babys und Erhebung der Geburtsdaten

Bei dieser ersten medizinischen Untersuchung wird dein Neugeborenes gründlich untersucht. Die Hebammen überprüfen die Vitalfunktionen deines Kindes, einschließlich Atmung, Herzschlag und Hautfarbe.

Zudem wird das Gewicht und die Größe und der Kopfumfang deines Babys ermittelt und dokumentiert.

Ein weiterer wichtiger Aspekt der U1-Untersuchung ist die sorgfältige Prüfung auf sichtbare Fehlbildungen. Die Hebammen achten darauf, ob es Anzeichen für offensichtliche körperliche Anomalien gibt.

  1. Babybeobachtung: Kontrolle von Hautfarbe, Muskeltonus und Atmung:

Während du die ersten kostbaren Augenblicke mit deinem Neugeborenen im Kreißsaal teilst, wird dein Baby behutsam und gleichzeitig mit einem geschulten Blick beobachtet. Hebammen verfügen über die Erfahrung und das Fachwissen, um diese Untersuchungen durchzuführen, ohne dich oder dein Baby dabei groß zu stören.

  1. Beobachtung der Mutter: Überwachung der Vitalzeichen und Kontrolle von Uterus und Wochenfluss:

Nach der Geburt wird die Aufmerksamkeit nicht nur auf das Neugeborene gerichtet, sondern auch auf die Mutter. Die Hebammen überwachen sorgfältig deine Vitalzeichen, um sicherzustellen, dass du dich gut erholst. Dazu gehören unter anderem Blutdruck, Puls und Atmung.

Zusätzlich wird der Uterus der Mutter kontrolliert, um sicherzustellen, dass er sich nach der Geburt richtig zusammenzieht. Dieser Tonus ist wichtig, um übermäßige Blutungen zu verhindern und die Gebärmutter wieder in ihre normale Form zu bringen. Falls der Uterus nicht ausreichend kontrahiert, können Maßnahmen ergriffen werden, um dies zu unterstützen.

Die Hebammen überwachen den Wochenfluss, eine Blutung, die nach der Geburt auftritt. Dies dient dazu, sicherzustellen, dass die Blutung im normalen Bereich liegt. 

  1. Namensbändchen: Verhindern von Verwechslungen und Sicherstellen der Identität:

Kurz bevor du den Kreißsaal verlässt, wird ein scheinbar einfacher, aber äußerst wichtiger Schritt unternommen: Dein Neugeborenes erhält ein Namensbändchen. Dieses Bändchen hat eine entscheidende Bedeutung, da es dazu dient, Verwechslungen auszuschließen und sicherzustellen, dass dein Baby stets mit der richtigen Mutter in Verbindung gebracht wird.

  1. Erste Mobilisation und Unterstützung auf dem Weg zur Toilette:

Es ist empfehlenswert einen Versuch zu unternehmen, Wasser zu lassen. Das ist nicht nur förderlich für die körperliche Rückbildung, sondern trägt auch dazu bei, schneller wieder auf die Beine zu kommen.

In dieser Phase, in der dein Körper noch in der Genesung ist, ist es vorteilhaft, nicht alleine aufzustehen. Dies liegt daran, dass kurz nach der Geburt gelegentlich der Kreislauf leicht absacken kann, was jedoch völlig normal und nicht besorgniserregend ist. Hier sollte immer eine Hebamme zu Unterstützung anwesend sein.


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