Endlich ist es geschafft, dein Baby ist da und die Freude könnte nicht größer sein. Du hältst dein kleines Wunder im Arm und genießt jeden Moment. Doch plötzlich machen sich wieder krampfartige, wehenähnliche Schmerzen im Unterbauch bemerkbar – die Nachwehen. Wir wollen einen detaillierten Blick auf die Nachwehen werfen und wie du als frischgebackene Mutter mit ihnen umgehen kannst.
Warum Nachwehen?
Nachwehen sind im Grunde genommen etwas Gutes. Sie sind ein Zeichen dafür, dass sich die Gebärmutter zurückbildet. Dieser natürliche Prozess ist notwendig, damit sich der Uterus nach der Geburt wieder in seine ursprüngliche Form und Größe zurückziehen kann.
Wie lange dauern Nachwehen an?
Die Nachwehen setzen in der Regel kurz nach der Geburt der Plazenta ein und können bis zu acht Wochen dauern, bis die Gebärmutter vollständig zurückgebildet ist. Die Schmerzen, die mit Nachwehen einhergehen, sind meist in den ersten 3-5 Tagen am intensivsten und werden dann schnell deutlich erträglicher. Schon wenige Tage später wirst du sie kaum bis gar nicht mehr wahrnehmen.
Was kann man gegen schmerzhafte Nachwehen machen?
Hier sind einige Möglichkeiten, um das Schmerzmanagement zu erleichtern:
- Wärme: Eine Wärmflasche oder ein warmes Kirschkernkissen auf dem Bauch kann die Schmerzen lindern und für Entspannung sorgen.
- Schmerzmittel: Niemand muss leiden und etwas aushalten, vor allem nach der Geburt nicht. Solange die Tageshöchstdosis eines Medikamentes nicht überschritten wird und das Mittel stillverträglich ist, darf man bei der Einnahme ruhig großzügig sein. Am besten hältst du Rücksprache mit deiner Hebamme oder deinem Arzt.
- Bauchlage: Die Bauchlage fördert die Rückbildung der Gebärmutter und erleichtert den Blutabfluss. Dies kann die Arbeit der Gebärmutter unterstützen.
- Ruhe und Wochenbett einhalten: Gönn dir ausreichend Ruhe und halte das Wochenbett ein. Der Körper benötigt Zeit, um sich zu erholen und die Regeneration wird durch angemessene Ruhe begünstigt.
- Regelmäßig zur Toilette: Eine regelmäßige Entleerung der Blase ist für die Rückbildung der Gebärmutter enorm wichtig. Auch wenn du keinen Harndrang verspürst, versuche in den ersten Tagen alle 1-2 Stunden zur Toilette zu gehen.
- Gewichtsdruck auf den Bauch: Gezielter Druck auf den Unterbauch fördert die Rückbildung. Dieser Druck hat sich als unterstützend erwiesen, um Schmerzen zu lindern und den Heilungsprozess zu begünstigen. Individuelle Erfahrungen können variieren und es ist ratsam, auf die eigenen Körperreaktionen zu achten.
- Magnesium: Die Einnahme von Magnesium kann dazu beitragen, die Muskulatur zu entspannen und so die Schmerzen zu lindern.
- Atmung wie bei den Geburtswehen: Eine bewusste und tiefe Atmung, ähnlich wie bei den Geburtswehen, kann dazu beitragen, die Muskulatur zu entspannen und den Schmerz zu minimieren.
- Gänsefingerkraut als Tee: Gänsefingerkrauttee kann aufgrund seiner krampflösenden Eigenschaften eine unterstützende Wirkung haben und zur Linderung der Schmerzen beitragen.
Nachwehen und Stillen
Häufig sind die Nachwehen besonders intensiv beim Stillen. Beim Stillen wird das Hormon Oxytocin freigesetzt, das nicht nur für den Milcheinschuss verantwortlich ist, sondern auch uterine Kontraktionen, sprich Nachwehen, auslöst.
Besonderheiten bei Mehrgebärenden
Für Frauen, die bereits mehrere Kinder geboren haben, können die Nachwehen intensiver sein. Dies liegt daran, dass sich die Gebärmutter bei Mehrgebärenden weiter ausdehnt und anschließend mehr Arbeit hat um sich wieder zusammenzuziehen.
Fazit:
Zusammengefasst, liebe frischgebackene Mama, sind die Nachwehen nach der Geburt ein Teil des natürlichen Heilungsprozesses deines Körpers. Auch wenn sie schmerzhaft sein können, besonders in den ersten Tagen, zeigen sie, dass sich etwas Wichtiges tut. Es lohnt sich, verschiedene Maßnahmen auszuprobieren, um herauszufinden, was am besten zu dir passt. Erinnere dich daran, dass diese schmerzhaften Momente temporär sind und bald der Vergangenheit angehören werden und die dein Wunder in vollen Zügen genießen wirst.
